318 Rhododendron-Fest am 12.07.2024 Jörg Müller Tagelang hatten wir angespannt und nervös die verschiedenen Wetter-Apps auf unseren Smartphones gecheckt und gehofft, dass wir wenigstens eine App finden, in der es am 12. Juli nicht regnet. Hatte es 10 Tage vor dem Fest noch einigermaßen positiv ausgesehen, verschlechterte sich die Prognose von Tag zu Tag, bis wir fast schon sicher waren, dass wir das zweite verregnete Rhododendronfest in Folge feiern würden. Aber dann kam alles ganz anders. Nach einem fürchterlichen Wolkenbruch am Vormittag zeigte sich der Wettergott gnädig und ließ immer schöner werdendes Wetter aufziehen. Während uns zu Beginn der Veranstaltung um 15.30 Uhr noch der böige Wind etwas zu schaffen machte, wurde es im Verlauf des Nachmittags immer ruhiger und sonniger, und wir konnten uns schließlich in den Abendstunden über wunderschöne Lichtstimmungen freuen. Aber der Reihe nach. Das Rhododendronfest ist jedes Jahr der Höhepunkt des Schuljahres. Hier mischen sich Freude über das Erreichte und den Beginn der Ferien mit Wehmut und Schmerz wegen der bevorstehenden Trennungen. Auch dieses Jahr flossen am Ende wieder viele Tränen. Zu Beginn widmete Internats- und Schulleiter Jörg Müller seine Rede den Unwägbarkeiten und Unsicherheiten FESTE 319 der Zukunft, in die die Absolventen nun aufbrechen. Er machte ihnen Mut, die Herausforderungen als Chance zu begreifen und an ihnen zu wachsen. Außerdem stellte er die Bedeutung von Freundschaft und Liebe in den Vordergrund, bevor er wie jedes Jahr im zweiten Teil seiner Rede passend zum Thema ein Lied interpretierte. In diesem Jahr war das „Über sieben Brücken müsst Ihr gehen“. Stimmungsvoll begleitet wurde er dabei von Christina Rümann am Klavier und Anastasia Boksgorn an der Geige. Apropos Christina Rümann: Die musikalische Direktorin der Schule hatte wieder ein wunderbares musikalisches Programm zusammengestellt, das den Nachmittag wie von selbst trug. Neben den Auftritten unserer Schüler zeigten Christina Rümann mit der Arie „Il Bacio“ und Anastasia Boksgorn mit Brahms „Ungarischer Tanz Nr. 5“ den Gästen, welche hochkarätigen Profis ihre Kinder auf Schloss Hohenwehrda unterrichten. FESTE Rhododendron-Fest am 12.07.2024 Schuljahr 2023/2024 Rhododendron-Fest am 12.07.2024 Schuljahr 2023/2024 Chor: „Dancing Queen“ von Abba Begrüßung und Ansprache des Internats- und Schulleiters Jörg Müller Grußwort der Elternbeiratsvorsitzenden Andrea Leiner Christina Rümann – Gesang: „Il Bacio“ von Luigi Arditi Verabschiedung der Mitarbeiter Hannah Heinz-Jambór – Klavier: „He’s a Pirate“ aus „Fluch der Karibik“ Verabschiedung und Ehrung der Abgänger Teil 1: Klasse 10G Lauren van Meer und Elisa Sanchez Ruiz – Gesang und Klavier: “Count on me“ von Bruno Mars Auszeichnung der Klassenbesten und Preisverleihung Chor: „Shenandoah“ - Traditional Verabschiedung und Ehrung der Abgänger Teil 2: 10R1 Elisa Sanchez Ruiz – Geige: „Violinkonzert G-Dur, 1. Satz, Allegro“ von W.A. Mozart Verabschiedung und Ehrung der Abgänger Teil 3: 10R2 Kiana Pilling - Gesang: „Don’t cry for me Argentina“ aus dem Musical „Evita“ Verabschiedung und Ehrung der Abgänger Teil 4: FOS12 Anastasia Boksgorn – Geige: „Ungarischer Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms Ansprache der Jahrgangsbesten: Elisa Sanchez Ruis, Linus Inacker und Hannah Gedon Chor: „Heal the World“ von Michael Jackson Verabschiedung und Werfen der Doktorhüte BLICK NACH VORNE Kapelle zu Ehren der 10. und 12. Klassen am 12. Juli 2024 ab 15.30 Uhr Rede des Internats- und Schulleiters Jörg Müller Liebe Absolventinnen und Absolventen, liebe Eltern, liebe Schüler, liebe Mitarbeiter, liebe Freunde und Förderer, heute kommen wir hier zusammen, um einen bedeutenden Meilenstein in eurem Leben zu feiern: den erfolgreichen Abschluss – oder zumindest den ersten Abschluss – eurer Schulzeit. Es ist ein Moment des Stolzes, der Freude und der Hoffnung. Doch während wir diesen Augenblick genießen, dürfen wir nicht die Herausforderungen und Unwägbarkeiten vergessen, die in der Welt, in die ihr nun eintretet, auf euch warten. Die Zukunft erscheint in vielerlei Hinsicht dunkel und unsicher. Der Krieg in der Ukraine zeigt uns die Zerbrechlichkeit des Friedens. In Gaza herrschen weiterhin Konflikt und Leid, die uns an die Tragödie des menschlichen Daseins erinnern. In China sehen wir zunehmenden Isolationismus und eine sich wandelnde Weltordnung, die uns alle betrifft. In den USA scheint im Falle einer Wiederwahl Donald Trumps sogar die Demokratie in großer Gefahr. Die Klimakrise bedroht zunehmend unsere Lebensgrundlagen und fordert uns auf, verantwortungsbewusst zu handeln. Der Fachkräftemangel stellt unsere Wirtschaft vor immense Herausforderungen und verlangt nach kreativen Lösungen. Doch inmitten dieser Unsicherheiten dürfen wir eines nicht vergessen: die Kraft des menschlichen Geistes. Mut, Neugier, Freundschaft, Liebe und Hoffnung sind die Schlüssel, die uns helfen werden, diese Herausforderungen zu meistern. Mut bedeutet, sich seinen Ängsten zu stellen und trotz aller Widrigkeiten weiterzumachen. Mut ist nicht etwa die Abwesenheit von Angst, sondern die Entscheidung, dass etwas anderes wichtiger und größer ist als die Angst. Ihr werdet auf eurem Weg mit vielen Unsicherheiten konfrontiert sein, doch lasst euch davon nicht entmutigen. Nehmt jede Herausforderung an als Gelegenheit, eure Stärke zu beweisen. Neugier ist der Antrieb des Fortschritts. Stellt Fragen, sucht nach Antworten, und lernt beständig dazu. Neugier eröffnet uns neue Wege und Perspektiven. Sie ermöglicht uns, über den Tellerrand hinauszuschauen und innovative Lösungen für die Probleme unserer Zeit zu finden. Seid neugierig auf die Welt und auf das, was ihr noch nicht kennt. Freundschaft und Liebe sind die festen Pfeiler, die uns Halt geben. In schweren Zeiten brauchen wir Menschen, die uns unterstützen, die uns ermutigen und uns beistehen. Diese Beziehungen sind wertvoller als alles Materielle, das ihr jemals besitzen könnt. Pflegt eure Freundschaften, zeigt Liebe und Empathie, denn sie wer-
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