62 FIRST® LEGO® League Challenge im Wahlunterricht Experimente Dr. Ralf Karle Just in der Coronazeit erhielten wir ein Schreiben vom Hessischen Kultusministerium über ein Angebot zur Teilnahme am Bildungsprogramm FIRST LEGO League Challenge. In Deutschland, Österreich und in der Schweiz wird dieses Projekt durch den gemeinnützigen Verein HANDS on TECHNO-LOGY e.V. unterstützt. Ziel war es möglichst vielen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich mit Naturwissenschaft und Technik zu beschäftigen und das mit einer Menge Spaß. Den Schulen wurde in Aussicht gestellt, dass sie kostenlos je ein Klassensatz an Experimentiermaterial erhalten konnten. Damit sollten sie in den Bereichen MINT (Technik, Informatik, Physik und Mathematik) und ROBOTIK gefördert werden und überfachliche Kompetenzen wie Teamwork, Projektmanagement und Kommunikationsfähigkeit erlernen. Spielerisches Lernen nimmt den SchülerInnen Berührungsängste vor moderner Technik und begeistert durch Bauen, Testen und Programmieren, um entweder vorgegebene Aufgaben oder ein reales Forschungsproblem zu lösen. Dabei sind Lehr- und Lernbezüge interdisziplinär angelegt und bereiten auf wissenschaftliches Arbeiten vor. Hierbei geht es um haptisches, unmittelbares Lernen, Forschen und Experimentieren, aber auch um Sozialkompetenz. Themen können z.B. das Transportwesen oder technische Fortschritte zum Bestehen globaler Herausforderungen sein. Es gilt kreative Lösungen zu entwickeln, die unsere Zukunft revolutionieren können. Da das Projekt den Freiraum bot auch klassenübergreifend organisiert zu werden, sah ich in meinem Wahlunterricht Experimente die geeignete Plattform, um es mit SchülerInnen der Klassenstufen 9 und 10, sowohl aus dem Realschul-, als auch aus dem gymnasialen Zweig zu verwirklichen. Da wir uns damit praktisch mit aktuellen und zukunftsträchtigen Themen aus der Verkehrssicherheit, wie Materialfluss, Abstandswarnern, Spurhaltesystemen und autonomem Fahren auseinandersetzen konnten. So freute es mich ganz besonders, dass es mir gelang durch eine Bewerbung auch die Förderung eines Internats für die Teilnahme an FIRST LEGO League zu erlangen. Umso größer war die Überraschung dann, als meine SchülerInnen das gelieferte Material auspacken durften. Umgehend installierten sie auf ihren Tabletts und Laptops die dafür erforderliche LEGO Spike App. Gebannt machten sie sich mit der Software vertraut und loteten das Potential dieses Tools aus. Schneller als erwartet, war ein „Hüpfer“ gebaut und programmiert und es war eine Heidenspaß, ihm beim Springen über den Labortisch zuzuschauen. Spätestens jetzt waren alle vom Virus der LEGO-Modelle mit Spike-Programmierung infiziert und wagten sich eifrig an immer komplexere „Maschinen“. Deren Motoren ließen sich per Fernbedienung starten/stoppen, durch Farbsensoren selektiv manövrieren. Die Fahrzeuge wurden so weit modifiziert, dass sie sogar dazu in die Lage waren, einprogrammierte Abstände einzuhalten, um so vor einem Hindernis wie von Geisterhand Halt zu machten. Die SchülerInnen gaben diese Begeisterung im Internat weiter, was mir zu meiner großen Freude weitere Zugänge in den Wahlunterricht bescherte. Das Ganze gipfelte darin, dass ein Schüler sogar eine mechanische Federung in sein Fahrzeug einbaute und gar in seiner Freizeit sich in dessen Programmierung vertiefte. Aber „the show must go on“ und weitere Projekte warteten auf uns. Insgesamt ein Riesenerfolg, welcher ohne dieses Interesse, die Ausdauer und das Engagement meiner Truppe nicht möglich gewesen wäre. Dafür vielen Dank, auch mir hat es einen Heidenspaß gemacht. SCHULE FIRST® LEGO® League Challenge im Wahlunterricht Experimente Schuljahr 2022/2023
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