Das ZDF zu Besuch Schuljahr 2021/2022 225 SONSTIGES ZDF dreht in Schloss Hohenwehrda Martin Batzel Diese Aussicht lässt sich das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) nicht nehmen. Oben, vom Turm des Schlosses Hohenwehrda, geht der Blick weit in die Ferne bis zu den Höhen der Rhön. Für die Crew ist es an diesem Tag im Januar der geeignete Ort für ein Interview mit Katrin Schwanz. Die ehemalige Familienmutter der Schlossmädchen stand Rede und Antwort zu ihrem sozialen Projekt, welches sie einige Monate nach dem freiwilligen Abschied von Schloss Hohenwehrda startete. In Kaltenwestheim in der Rhön, Katrin Schwanz‘ Heimatort, schloss das letzte Lebensmittelgeschäft der näheren Umgebung. Für die Senioren des Ortes und der Rhöndörfer der näheren Umgebung bedeutete der Verlust ihres „Konsums“: Entweder sind sie rüstig, mobil und versorgen sich selbst; sie sind digital unterwegs und bestellen online per Lieferservice; werden von Verwandten versorgt – oder sie haben eben Pech. Katrin Schwanz, die sechs Jahre lang In Hohenwehrda wirkte, Deutsch, evangelische Religion und Deutsch als Fremdsprache unterrichtete, griff ein und beherzt zu. Sie machte die Mangel-Versorgung zu ihrem Projekt, holte sich die (moralische) Unterstützung der Lokalpolitik, besuchte die alten Menschen, holte die Einkaufslisten ab, kaufte ein und fuhr die vollen Einkaufskörbe wieder zu den Senioren. Und für einen Plausch an der Haustüre reichte die Zeit natürlich auch, ebenso für eine Einführung in die digitale Welt von Apps, ihrer Nutzung auf Handys und Tablets. So unterstützte sie die Senioren auch auf dem Weg zu mehr Unabhängigkeit. „Es war eine Herzensangelegenheit für mich“, sagte Katrin Schwanz. „Die Region, der Ort haben mir viel gegeben. So konnte ich einen kleinen Teil zurückgeben.“ Anfang war das Projekt auf drei Monate begrenzt, der Erfolg brachte Katrin Schwanz dazu, ihr Engagement zu verlängern. Anlass genug für viele Berichte in lokalen Printmedien, Onlineredaktionen, Hörfunk und eben beim ZDF, das aus Jena ein Redaktions-Team nach Schloss Hohenwehrda schickte. Mehrere Stunden lang drehte die Crew in Hohenwehrda. Katrin Schwanz war wichtig, dass Schloss Hohenwehrda viel Platz in dem Sechs-Minuten-Beitrag im Mittagsmagazin erhält: „Ich hatte hier eine sehr schöne Zeit, erinnere mich sehr gerne zurück. Der Abschied von Hohenwehrda fiel mir richtig schwer, doch es war Zeit für einen neuen Abschnitt. Aber Ihr fehlt mir.“
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